Informatik und Ethik
Prof. (apl) Dr. Beate Bollig
Wintersemester 2021/22
Hinweise
Das Seminar ist eine reguläre Lehrveranstaltung in den Masterstudiengängen der Fakultät
für Informatik.
Studierende, die Interesse daran haben, sich die Veranstaltung im Bereich Informatik im Kontext anrechnen zu lassen,
melden sich bitte vorab per e-mail bei der Veranstalterin.
Es gibt keine freien Plätze mehr.
Es ist jedoch möglich sich auf eine Warteliste setzen zu lassen.
Bitte dafür eine e-mail an die Veranstalterin schicken und die Matrikelnummer nicht vergessen.
Aufgrund der aktuellen Pandemie kann sich die Situation auch im Wintersemster 2021/21 laufend verändern.
Hierzu bitte auch auf weitere Informationen der TU Dortmund und der Fakultät
für Informatik achten.
Bitte berücksichtigen, dass für eine digitale Veranstaltung das entsprechende technische
Equipement vorhanden sein muss.
Termine
Fr 10-12 Uhr, Fr 14-16 Uhr sowie Mo 10-12 Uhr, Raum 304 OH14
Aufgrund der erhöhten Nachfrage gibt es drei Gruppen.
Die Veranstaltung beginnt in der ersten Vorlesungswoche.
Inhalt
Moderne Überwachungssysteme, Wahlbeeinflussung, Fake News und elektronische Kriegsführung sorgen für
Schlagzeilen.
Die wachsende Digitalisierung mit algorithmenbasierten Prognose- und Entscheidungsprozessen
sowie Künstlicher Intelligenz verändert unsere Gesellschaft grundlegend.
Neben Chancen und einem großen Nutzen
für den Einzelnen und die Gesellschaft gibt es jedoch auch Risiken und eine Diskussion über bestehende
Normen und Werte ist notwendig. In diese müssen sich insbesondere Informatiker und Informatikerinnen
einbringen, die in der Verantwortung stehen, Nutzer bei einem sicheren und verantwortungsvollen
Einsatz digitaler Technologien zu unterstützen.
Technisch machbar heißt nicht notwendigerweise gesellschaftlich sinnvoll.
So können Scoring Werte z.B. für die Überwachung und Kontrolle der Bürger und Bürgerinnen
benutzt werden. Eine Datenbasis, auf die algorithmenbasierte Prognose- oder Entscheidungsprozesse aufbauen,
kann Verzerrungen enthalten, die zu Benachteiligungen führen können.
In diesem Seminar starten wir einen wissenschaftlichen Diskurs zu ethischen Problemen
in der Informatik.
Anhand der Präsentation, der Analyse und der Diskussion von hypothetischen jedoch
realistischen Fallbeispielen zu Konfliktfällen
wollen wir unser ethisches Urteilsvermögen
bezüglich der Konsequenzen informatischen Handelns stärken.
Dabei werden wir uns u.a. mit den ethischen Leitlinien der GI (Gesellschaft für Informatik)
beschäftigen und
die Empfehlungen zur guten wissenschaftlichen Praxis der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)
behandeln.
Ausgehend von den Konzepten Verantwortung, Wert und Dilemma
wollen wir uns vorbereitend mit Kants kategorischem Imperativ und dem Nutzenprinzip des Utilitarismus auseinandersetzen.
Inhaltlich werden keine Vorkenntnisse aus dem Bereich Ethik erwartet,
jedoch Neugierde und Interesse am Thema und eine aktive Teilnahme an den Diskussionen.
Literatur
Die Fallbeispiele, die im Seminar besprochen werden, sind in der Zeitschrift Informatik Spektrum
(Springer Verlag) publiziert worden.
Die Zeitschrift ist aus dem Hochschulnetz der TU DO auch online verfügbar.
Zum Einlesen:
Eine Einführung in die Ethik bietet das folgende Buch. Utilitarismus, Kants Ethik und Rawls Moralphilosophie
werden in Kapitel 5 bis 7 diskutiert.
Micha H. Werner.
Einführung in die Ethik.
Springer Nature (2021).
Das Buch ist auch als e-book in der Universitätsbibliothek verfügbar.
Zur Ethik Kants und zum Utilitarismus siehe auch Kapitel 7 und 8 in dem folgenden Buch.
Svend Andersen.
Einführung in die Ethik.
De Gruyter Studienbuch (2005).
Das Buch ist auch als e-book in der Universitätsbibliothek verfügbar.
Eine Einführung in das Gebiet der Ethik,
die sich auch an Leser und Leserinnen ohne philosophische Vorkenntnisse richtet,
bietet das folgende Buch.
Matthias Lutz-Bachmann.
Grundkurs Philosophie, Band 7 Ethik.
Reclam (2013).
Das Buch ist in der Universitätsbibliothek vorhanden.
Organisation
- Voraussetzung für die Teilnahme (Studienleistung)
ist die Bereitschaft, sich selbstständig mit dem Thema Ethik auseinanderzusetzen,
sich aktiv an den Diskussionen und an der Gruppenarbeit
zu beteiligen und Arbeitsergebnisse zu präsentieren.
-
Neben der Präsentation eines aufbereiteten Fallbeispiels, moderieren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des
Seminars die jeweils anschließende Diskussionsrunde
und verfassen ein Essay von ca 12 Seiten
über den von Ihnen gewählten Themenschwerpunkt (Teil der Modulprüfung).
Berücksichtigt werden sollte, dass die Konzentration auf eine Fragestellung bei dem Essay im Vordergrund
steht und weniger eine Sammlung verschiedener Informationen. Die eigene Meinung darf im Essay ausgedrückt
werden, jedoch nicht als reine Meinungsbekundung. Wichtig ist die Klarheit und Schlüssigkeit der Begründung
und eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Sichtweisen.
- Die Abgabe des Essays ist als pdf-Dokument bis spätestens drei Wochen nach der Präsentation im Seminar erforderlich.
- Dem Essay ist eine unterschriebene Erklärung mit folgendem Wortlaut beizufügen:
Hiermit erkläre ich, dass ich mein Essay eigenständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln
und der angegebenen Literatur verfasst habe.
- Darüberhinaus liest jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin
ein Essay eines anderen Teilnehmers oder einer anderen
Teilnehmerin und gibt eine konstruktive Rückmeldung.
Veranstaltungmaterialien
Hier werden die Veranstaltungsmaterialien, d.h. die in der Veranstaltung benutzten
Folien und Arbeitsblätter, hochgeladen.
Die Lehrveranstaltungsunterlagen sind für den persönlichen Gebrauch der
Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung gedacht, insbesondere die elektronische Verbreitung
ist ohne Zustimmung der Dozentin nicht erlaubt.
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Letzte Änderung: 08.10.2021 von B. Bollig